In diesem Monat hat die Regierung des an der südöstlichen Grenze der Arabischen Halbinsel gelegenen Oman ihr Engagement in der Welt der digitalen Währungen deutlich ausgeweitet. Diese Aktion ist Teil des größeren Ziels Omans, eine führende digitale Kraft in der zunehmend wettbewerbsintensiven westasiatischen Region zu werden.

Das westasiatische Land verfolgt die Strategie, sich als digitaler Hub in einer zunehmend wettbewerbsintensiven Region zu etablieren. Am 23. August gaben Green Data City, Omans erstes akkreditiertes Krypto-Mining-Unternehmen, und die Phoenix Group mit Sitz in Abu Dhabi eine 300-Millionen-Dollar-Allianz bekannt. Sie planen, nächstes Jahr ein 150-Megawatt-Krypto-Mining-Unternehmen zu starten.

Oman investiert Millionen in Kryptowährungen, da die Scharia-Gesetze unsicher sind

Im August kündigte die omanische Regierung neue Investitionen in Höhe von fast 800 Millionen US-Dollar in Krypto-Mining-Operationen an. Laut einem lokalen Nachrichtenbericht genehmigte Muscat eine von Exahertz International betriebene Farm im Wert von 370 Millionen US-Dollar und plant, bis Oktober 15.000 weitere Geräte auf den Markt zu bringen.  

Bis Oktober wird der Betrieb 15.000 zusätzliche Maschinen hinzufügen. Omans Minister für Verkehr, Kommunikation und Informationstechnologie, Said Hamoud al-Maawali, erklärte in einer Ankündigung, dass die Investitionen einen „wichtigen Meilenstein“ in den Bemühungen des Landes darstellen, „das Wachstum seiner digitalen Wirtschaft zu beschleunigen“.

Bemerkenswert ist, dass die erhöhte Aufmerksamkeit für Kryptowährungen im Oman mit einem aktuellen Diskurs in der islamischen Gemeinschaft über die Vereinbarkeit digitaler Währungen mit islamischen Prinzipien, auch Scharia genannt, zusammenfällt.

Das Scharia-Recht umfasst eine Reihe von Grundsätzen, die die ethische Zulässigkeit (halal) und die Unzulässigkeit (haram) von Finanztransaktionen regeln. 

Bestimmte islamische Gelehrte behaupten, dass der spekulative Charakter, der häufig mit Kryptowährungen in Verbindung gebracht wird, sie unzulässig (haram) macht. Diese Perspektive hat dazu geführt, dass prominente islamische Gemeinschaften in Ländern wie der Türkei, Indonesien und Ägypten Fatwas erlassen haben, bei denen es sich um maßgebliche islamische Rechtsentscheidungen handelt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das islamische Rechtsdenken eine alternative Position umfasst. Es gibt Befürworter, die behaupten, dass der Besitz digitaler Währungen wie Bitcoin nicht mit der Anrechnung von Zinsen einhergeht, die gemeinhin als Riba bezeichnet werden, und daher möglicherweise mit den Halal-Prinzipien in Einklang stehen.  

Die zunehmende weltweite Anerkennung von Kryptowährungen soll auch das Argument für ihre Übereinstimmung mit islamischen Prinzipien stärken. Während der Diskurs unter islamischen Gelehrten noch andauert, ist es bemerkenswert, dass muslimische Nationen in den letzten Jahren zu prominenten Krypto-Anwendern geworden sind.  

Islamische Nationen sind führend bei der Einführung von Kryptowährungen

Trotz der Tatsache, dass die islamischen Gelehrten weiterhin geteilter Meinung sind, führen mehrheitlich muslimische Länder rasch digitale Währungen ein. Laut einem Bericht von Chainalysis vom Oktober 2022 waren der Nahe Osten und Nordafrika (MENA), überwiegend Regionen mit muslimischer Mehrheit, die am schnellsten wachsenden Kryptomärkte im Jahr 2022.  

Vier Länder mit muslimischer Mehrheit gehören zu den Top-20-Anwendern des Chainalysis Crypto Adoption Index, zusammen mit Indien und Nigeria, die beide einen bedeutenden muslimischen Bevölkerungsanteil haben.

Darüber hinaus ist es wichtig anzumerken, dass die regulatorische Haltung der muslimischen Welt gegenüber Kryptowährungen gemischt ist. Beispielsweise stehen die Vereinigten Arabischen Emirate an der Spitze der kryptofreundlichen Regulierung. Im Gegensatz dazu erlaubt die Türkei den Handel mit Kryptowährungen, verbietet jedoch deren Verwendung für Überweisungen und durch Finanzintermediäre.

Letztlich Omans enorme Investitionen in die Kryptoindustrie sein Bestreben, trotz anhaltender Debatten über die Scharia-Konformität solcher Investitionen führend in der digitalen Wirtschaft zu werden.

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