Für Beamte lohnt sich – anders als für Angestellte oder manchen Freiberufler – die private Krankenversicherung (PKV) eigentlich immer. Denn Beamte können die teils besseren Leistungen in Anspruch nehmen, ohne fürchten zu müssen, dass es mit zunehmendem Alter schnell (zu) teuer wird.
Um einen guten PKV-Tarif zu finden, lohnt ein Vergleich. Dazu kannst Du zum Beispiel unseren Rechner verwenden. Gib im Schritt 1 und 2 einige personenbezogene Daten ein und sieht Dir anschließend eine erste Liste möglicher Versicherungen und deren monatliche Beiträge an.
Private Krankenversicherung für Beamten Vergleich
*Transparenz: Der Vergleichsrechner enthält „Werbe-Links” (Affiliate-Links), bei Vertragsabschluss können wir eine Provision erhalten. Mehr dazu, wie wir uns finanzieren, liest Du hier. Der Rechner enthält ggf. nicht alle Anbieter.
Beachte: Der Rechner von Finanzen.de, den wir aktuell eingebunden haben, ist sehr einfach konzipiert. Insbesondere hast Du nicht die Möglichkeit, Zahnersatz oder ein Krankentagegeld zu den Leistungen hinzuzufügen, weshalb die Tarife in der Ergebnisliste vergleichsweise günstig daherkommen.
Die Ergebnisliste dient also in erster Linie zur Orientierung. Sprich zusätzlich mit einem Versicherungsberater, um den Tarif individueller zu gestalten und ggf. weitere Leistungen mit einzubeziehen.
Bevor Du eine PKV abschließt, ist es außerdem nötig, das Produkt zu verstehen, etwaige Vor-, aber auch Nachteile zu kennen.
Wie funktioniert die private Krankenversicherung bei Beamten?
Die PKV lohnt sich für Beamte unter anderem deshalb häufig, weil es bei den Behandlungskosten die sogenannte Beihilfe vom Staat gibt. Der Dienstherr (Bund, Länder oder Kommunen) übernimmt einen großen Teil der Arztkosten; die private Krankenversicherung muss nur den Restbetrag bezahlen. Dadurch sinkt der Beitrag zur privaten Krankenversicherung (PKV) für Beamte merklich.
Mit Beihilfe bei der privaten Krankenversicherung für Beamte sparen
Die Regel bei der PKV für Beamte ist die sogenannte individuelle Beihilfe. Dabei übernimmt der Dienstherr mindestens die Hälfte der Kosten. Die restlichen Kosten trägt die private Krankenversicherung, die in diesem Fall auch Beihilfeversicherung genannt wird.
Wenn Du erkrankst, musst Du die Rechnung über Deine Behandlungskosten zunächst bei der für Dich zuständigen Beihilfestelle einreichen. Diese erstattet Dir daraufhin einen festgelegten Teil der Kosten, den Rest kannst Du bei Deiner privaten Krankenversicherung einreichen.
Tipp: Eine gute Übersicht über die Beihilfestellen für Bundesbedienstete liefert zum Beispiel das Bundesverwaltungsamt.
Pauschale Beihilfe nach dem Hamburger Modell
Die pauschale Beihilfe kommt unter Umständen für Beamte infrage, die sich freiwillig gesetzlichen versichern (müssen). Etwa Menschen, die wegen ihres Gesundheitszustandes nur mit hohen Risikozuschlägen in die PKV aufgenommen werden, sehr wenig verdienen oder eine große Familie kostenlos mitversichern möchten. Sie erhalten dann die Hälfte des GKV-Beitrags vom Dienstherrn dazu – ähnlich wie Angestellte.
- In den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Brandenburg und Thüringen können Beamte sich seit 2018 statt der individuellen auch für eine sogenannte pauschale Beihilfe entscheiden.
- Baden-Württemberg hat im Januar 2023 die pauschale Beihilfe eingeführt.
- Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein prüfen aktuell, ob sie die pauschale Beihilfe einführen möchten.
- In Sachsen ist die Einführung der pauschalen Beihilfe zum Jahresbeginn 2024 geplant, das Gesetzgebungsverfahren läuft.
- In Bayern, Hessen und Sachsen-Anhalt ist Stand Juli 2023 keine pauschale Beihilfe geplant.
Vor- und Nachteile der pauschalen Beihilfe
Den Befürwortern der pauschalen Beihilfe geht es darum, den oben genannten Personengruppen eine echte Wahlmöglichkeit zur PKV zu bieten – selbst wenn nur ein kleiner Prozentsatz der Beamten diese Wahlmöglichkeit am Ende wahrnehmen sollte.
Der größte Nachteil liegt aktuell darin, dass Du ggf. ohne Beihilfe dastehst, wenn Du in ein Bundesland umziehst, in dem es die pauschale Hilfe nicht gibt. In dem Fall endet Dein Anspruch automatisch. Du kannst in dem Fall auch nicht in die PKV wechseln und dort die Beihilfe beziehen.
Beamtenstatus in Deutschland: Wer hat Anspruch auf Beihilfe?
Schon in der Ausbildung können angehende Beamte staatlichen Beihilfe beziehen. Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit besonders niedrigen Beiträgen an, da die Anbieter in dem Fall keine höheren Behandlungskosen im Alter einkalkulieren. Nach endgültiger Verbeamtung, wird der Tarif automatisch ohne weitere Gesundheitsprüfung in eine normale Beihilfeversicherung umgewandelt. Lies dazu auch weiter unten das Kapitel zur Öffnungsaktion in der PKV.
Grundsätzlich hat jeder Beamte auf Landes-, Bundes- und Kommunalebene einen Anspruch auf Beihilfe. Eine Ausnahme bilden Staatsdiener mit einer besonders gefährlichen Tätigkeit – je nach Bundesland etwa Polizisten oder Feuerwehrleute. In dem Fall übernimmt der Dienstherr auf Grund des hohen Berufsrisikos anfallenden Behandlungskosten in voller Höhe.
Wie viel Beihilfe gibt es?
Die Höhe des Beihilfesatzes ändert sich je nach Lebenssituation. Beamte in Elternzeit oder im Ruhestand erhalten beispielsweise einen deutlich höheren Beihilfesatz. Doch nicht nur Beamte an sich sind beihilfefähig. Auch ihre Kinder und Ehepartner können Beihilfe erhalten.
Dabei gelten je nach Dienstherren unterschiedliche Einkommensgrenzen für Ehemann oder Ehefrau. Während der Partner in Bremen nur maximal 12.000 Euro verdienen darf, sind es in Rheinland-Pfalz mehr als 20.000 Euro.
Das Beihilfesystem in Hessen und Bremen funktioniert etwas anders. Dort steigt der Beihilfesatz für alle in der Familie mit jedem beihilfeberechtigten Familienmitglied bis auf maximal 70 Prozent.
Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch die Beihilfesätze für einen Bundesbeamten.
Beihilfesätze für einen Bundesbeamten
Quelle: Beihilfeverordnung des Bundes. Stand: 28.04.2020
Wie ist die Familie von Beamten krankenversichert?
Grundsätzlich können Beamte auch für ihre Kinder Beihilfe erhalten – sie also in der Beamten-PKV mitversichern. Und zwar solange, wie die Kinder Kindergeld bekommen (in der Regel bis 25).
Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind Kinder allerdings nicht automatisch kostenlos mitversichert, stattdessen braucht jedes Kind einen eigenen Vertrag. Deshalb kann es für Beamte mit mehreren Kindern günstiger sein, sich für die pauschale Beihilfe zu entscheiden oder die Kinder über den Ehepartner in der GKV zu versichern.
Das ist allerdings nicht immer möglich. Die folgende Tabelle zeigt für verschiedene Familiensituationen, wann das Kind wo versichert werden kann.
Wie Kinder bei Eheleuten mitversichert werden können
1 66.600 Euro ist 2023 die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze. Es ist der Betrag, den jemand mindestens pro Jahr brutto verdienen muss, um sich privat versichern zu können. Ab diesem Einkommen endet die Versicherungspflicht in der GKV.
Quelle: Bund der Versicherten, Stand Mai 2023.
Sind die Eltern des Kindes nicht verheiratet, gelten wieder andere Regeln. In dem Fall ist entscheidend, ob die Mutter oder der Vater in der GKV oder der PKV versichert sind.
Beginnen die Kinder ein Studium, können sie sich zu Beginn noch einmal zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung entscheiden. Auch als Studenten sind Kinder von Beamten bis zum 25. Geburtstag beihilfefähig, anschließend entspricht der Beitragssatz dem der GKV.
Mehr zur Krankenversicherung für Studenten haben wir in einem eigenen Ratgeber aufgeschrieben.
Leistungen der privaten Krankenversicherung für Beamte
Die private Krankenversicherung zahlt zunächst einmal für dieselben Standardleistungen und Heilmittel wie die GKV. Das gilt für den ambulanten, stationären und zahnärztlichen Bereich. Eine „umfassende medizinische Versorgung“ soll so sichergestellt sein.
PKV-Versicherte können dann weitere Leistungen festlegen. Dazu zählen:
- Behandlungen in Privatkliniken,
- Chefarzt- und Spezialbehandlungen,
- Einbettzimmer,
- Zahnersatz,
- Brillen oder der Gang zum Heilpraktiker.
Das Leistungspaket kann jeder Versicherte individuell für sich zusammenstellen.
Kosten der privaten Krankenversicherung für Beamte
Auch bei der Beihilfeversicherung hängt der Beitragssatz nicht vom Einkommen ab, sondern von Alter, Gesundheitszustand und Leistungen. Du solltest außerdem davon ausgehen, dass die PKV-Beiträge im Alter steigen. Mehr dazu im Einmaleins zur privaten Krankenversicherung.
Damit Du eine Idee davon bekommst, wie viel die PKV für Beamte kosten kann, haben wir beispielhaft Beiträge für einen Beamten in Deutschland recherchiert. Er oder sie ist beim Bund beschäftigt und bezieht 50 Prozent Beihilfe (hat also keine Kinder oder ein Kind). Die Tabelle zeigt, dass die Beiträge für die gleichen Leistungen steigen, wenn der Versicherte erst in höherem Alter der PKV beitritt.
Beispielhafte PKV-Beiträge für einen Bundesbeamten
Quelle: Check24, Recherche Forbes Advisor Deutschland. Juli 2023.
Am besten vergleichst Du die Angebote verschiedener Anbieter noch einmal mit Hilfe eines Beraters oder Maklers. Das ergibt auch Sinn, um den Gesundheitsbogen korrekt auszufüllen. Oft kannst Du dir ein persönliches Angebot bei Versicherern wie der Debeka, der DKV oder der Allianz einholen.
Beachte: Falls sich Dein Beihilfesatz im Laufe Deiner Karriere verändern sollte, etwa weil Du das Bundesland wechselst, heiratest oder Kinder bekommst, kannst Du Deinen Tarif entsprechend anpassen lassen.
Beitragserhöhung 2022 und 2023
In der PKV werden Beiträge regelmäßig (nach oben) angepasst. Grund sind laut PKV-Verband die sich laufend erhöhenden Behandlungskosten im Gesundheitssystem. Rund ein Viertel der Privatversicherten sei in der Regel betroffen.
Erhöhen dürfen private Krankenversicherer dann, wenn „die Versicherungsleistungen in einem Tarif nachweislich einen bestimmten Prozentsatz höher liegen, als ursprünglich kalkuliert“. Dieser Prozentsatz ist gesetzlich auf 10 Prozent festgelegt.
Das klingt erstmal gut, bedeutet aber auch, dass es passieren kann, dass Beiträge mehrere Jahre stabil bleiben, weil der Grenzwert nicht erreicht wird, und anschließend sprunghaft ansteigen. Versicherte sollten daher besser mit laufend steigenden Beiträgen rechnen.
Nach einer massiven Beitragserhöhung zu Beginn von 2021, fiel die Teuerung 2022 nicht ganz so stark aus – variierte aber beträchtlich zwischen Versicherern. Für Vollversicherte lag die Spanne der Beitragsanpassungen zwischen 0,03 und 7,66 Prozent, wie der Focus auswertete. Der PKV-Verband spricht für 2022 von durchschnittlich 4,1 Prozent Beitragserhöhung.
Auch 2023 haben die privaten Krankenkassen für manche Tarife ihre Beiträge erhöht. Beitrage werden laut PKV-Verband um 3,7 Prozent nach oben angepasst. Der Durchschnittsbeitrag im Monat stieg von 535 auf 551 Euro. Etwas mehr als jeder dritte Vollversicherte sei betroffen: gut 3 Millionen Menschen.
Mehr zu Kosten und Beitragsanpassungen in der PKV liest Du in einem eigenen Ratgeber.
Unterschiede zwischen GKV und PKV für Beamte
Wie geschildert, lohnt sich wegen der Beihilfe die private Krankenversicherung für Beamte immer. Sie deckt dieselben Leistungen ab wie die GKV und einige Zusatzleistungen mehr, etwa die Behandlung in Privatkliniken oder Chefarztbehandlungen. Zudem bekommt man als Privatpatient oft schneller Termine beim Arzt.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen, in denen auch Beamte auf die GKV zurückgreifen können bzw. müssen.
Zum Beispiel Menschen, die
- wegen ihres Gesundheitszustandes nicht oder nur gegen hohe Risikozuschläge in die PKV aufgenommen werden
- sehr wenig verdienen oder
- eine große Familie kostenlos mitversichern möchten.
Das Besondere: Sie erhalten dann die Hälfte des GKV-Beitrags vom Dienstherrn dazu – ähnlich wie auch bei Angestellten. Das geht dann, wenn sie die pauschale Beihilfe wählen. Siehe dazu auch den Abschnitt weiter oben.
Ein weiterer großer Unterschied zwischen PKV und GKV ist, dass sich die Kosten der PKV nach den Leistungen bemessen, die man sich zusammenstellt. Bei der GKV richtet sich der Beitrag nach der Höhe des Einkommens, wobei der Betrag ab einem gewissen Einkommen nicht mehr steigt. Die sog. Beitragsbemessungsgrenze liegt 2023 bei einem Bruttoverdienst von 59.850 Euro.
Alle wichtigen Unterschiede zwischen PKV und GKV, unter anderem mit Blick auf die Leistungen und Beiträge, haben wir in einem eigenen Artikel nochmals ausführlich aufgeschrieben.
Welche Unterschiede zwischen Bund und Ländern gibt es?
Je nach Bundesland unterscheiden sich die Beihilfeordnungen teilweise enorm. So kann es sein, dass die Beihilfe in einem Bundesland etwa ein Ein- oder Zweibettzimmer sowie die Behandlung vom Chefarzt abdeckt und in einem anderen nicht. Auch für Heilpraktiker-Leistungen, Pauschalbeihilfen für die Säuglingsausstattungen neugeborener Kinder und zahnärztliche Behandlungen für Beamte auf Widerruf gibt es je nach Dienstherren unterschiedliche Regelungen.
Wichtig: Hast Du eine private Krankenversicherung (Beihilfeversicherung), übernimmt diese in der Regel nur dann anteilig Kosten Deiner Behandlungen, wenn dafür auch Beihilfe vorgesehen ist. Im Zweifel musst Du also besondere Behandlungen (außerhalb der Beihilfe) aus eigener Tasche bezahlen bzw. dafür ggf. einen Ergänzungstarif abschließen.
Vielleicht hast Du außerdem schon einmal von der Kostendämpfungspauschale gehört, auf die einige Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen setzen. Dabei handelt es sich um eine Art Selbstbehalt, dessen Größe sich nach der Besoldungsgruppe orientiert. Am besten informierst Du dich bei der Beihilfestelle Deines Dienstherrn über die jeweilige Beihilfeverordnung.
Was steckt hinter der Öffnungsaktion für Beamtenanfänger?
Normalerweise bekommst Du bei der Bewerbung für eine PKV einen Gesundheitsfragebogen, den Du unbedingt ehrlich beantworten musst. Die Versicherung möchte so herausfinden, ob Du an Vorerkrankungen leidest. In dem Fall könnte Deine Versicherung nämlich teurer werden – der Anbieter rechnet einen Risikozuschlag drauf bzw. können Dich ganz ablehnen.
Beamtenanfänger können bei vielen privaten Krankenversicherern von der sogenannten Öffnungsaktion profitieren. Innerhalb von sechs Monaten nach der Verbeamtung können Du und Deine Angehörigen einen erleichterten Zugang zur PKV erhalten. Seit 2019 können auch Beamtenanwärter auf die Öffnungsklausel zurückgreifen.
Sämtliche Risikozuschläge sind dann auf 30 Prozent des tariflichen Beitrags begrenzt, es sind keine Leistungsausschlüsse erlaubt. Wer sich im gleichen Zug in die private Pflegeversicherung aufnehmen lassen will, entgeht dem Risikozuschlag dort auch mit Vorerkrankungen komplett.
Nicht alle der insgesamt 46 unter Bundesaufsicht stehenden privaten Versicherer nehmen an der Öffnungsaktion teil. Eine Liste der derzeit 16 teilnehmenden Unternehmen findet sich auf der Seite des Verbands der Privaten Krankenversicherung.
Vor- und Nachteile der PKV für Beamte
Die wichtigsten Vorteile der PKV für Beamte sind folgende:
- Durch die staatliche Beihilfe tragen Beamte nur anteilig Krankheitskosten selbst.
- Auch Kinder sind beihilfeberechtigt, lassen sich also günstig mitversichern.
- Wie alle PKV-Versicherte können auch Beamte ihr Leistungspaket selbst zusammenstellen, können sich zum Beispiel über schnellen Zugang zu Fachärzten freuen und Spezialkliniken besuchen.
- Wer vom Beamtenanwärter bzw. Beamten auf Probe ins unbefristete Beamtenverhältnis übertritt, kann sich ohne weitere Gesundheitsprüfung privat versichern.
Als Nachteile der PKV für Beamte könnten folgende Punkte gelten:
- Beamtenanwärter mit schweren Vorerkrankungen können sich ggf. nur gegen hohe Risikoaufschläge privat krankenversichern. Zudem versichert nur ein Teil der privaten Krankenversicherer gesundheitlich vorbelastete Beamtenanwärter.
- Beamte mit vielen Kindern sehen sich trotz der Beihilfe ggf. mit hohen Kosten konfrontiert.
- Beamte mit niedriger Besoldung zahlen in der PKV trotz Beihilfe ggf. mehr als in der GKV.
Was Du aus dem Text mitnehmen kannst
Als Beamter in Deutschland lohnt es sich dank staatlicher Beihilfe fast immer, sich privat krankenzuversichern. Weil die Krankenversicherung weniger Kosten übernehmen muss, sind auch Beiträge günstiger.
Auch Angehörige wie Ehepartner oder Kinder können von der Beihilfe profitieren. Dabei solltest Du aber beachten, dass sich die Beihilfesätze und Leistungen je nach Dienstherrn (Bund oder Bundesländer) stark unterscheiden können.
Um den richtigen Tarif zu finden, solltest Du also einen Blick in die geltende Beihilfeverordnung werfen und schauen, auf welche Leistungen Du wert legst. Möglicherweise brauchst Du einen Ergänzungstarif. Es bietet sich an, an der Öffnungsaktion der privaten Versicherer innerhalb der ersten sechs Monate nach Verbeamtung teilzunehmen. So stellst Du sicher, auch mit Vorerkrankungen oder körperlichen Einschränkungen den Risikozuschlag auf maximal 30 Prozent zu deckeln.
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Häufige Fragen zur PKV bei Beamten
Wie viel kostet die private Krankenversicherung für Beamte?
Das hängt von Deinem Beamtenstatus, Deinem Bundesland, Deinem Alter und den Leistungen ab, die die PKV abdecken soll. Eine Versicherung für einen männlichen Beamten von 35 Jahren, der zu 85 Prozent Zahnersatzleistungen, Einzelzimmer und Chefarztbehandlung zubucht, zahlt um die 300 Euro pro Monat. Für genaue Beträge musst Du Deine individuellen Daten angeben.
Wer zahlt die private Krankenversicherung bei Beamten?
Beamte bekommen sogenannte staatliche Beihilfe, mindestens 50 Prozent. Das bedeutet, dass der Dienstherr (Bund, Land, Kommune) einen großen Batzen des Beitrags übernimmt. Den Rest bezahlst Du selbst.
Ist man als Beamter immer privat versichert?
Nicht immer, aber sehr häufig. Es gibt Ausnahmen, wo sich eine freiwillige gesetzliche Versicherung anbietet. Etwa für alle, die sehr wenig verdienen oder eine sehr viele Kinder haben. Auch kann es passieren, dass PKVs Antragsteller wegen des Gesundheitszustands ablehnen oder nur gegen hohe Risikoaufschläge. Dann springt auch hier die GKV ein.
Ist die pauschale Beihilfe ein „Nachteil für alle“?
Kritiker der pauschalen Beihilfe argumentieren manchmal, dass die pauschale Beihilfe Nachteile „für alle“ bringe. Damit meinen sie, dass die GKV vor allem Beamte mit Vorerkrankungen bzw. geringem Gehalt aufnehmen müsste, die das „Gesundheitssystem belasten“ würden. Die GKV selbst argumentiert allerdings, angesichts 72 Millionen Versicherten würde man damit schon fertig. Hinter der Kritik steht daher wohl eher die Befürchtung, der PKV würden zahlende Mitglieder verloren gehen. In jedem Fall ist ein gesamtgesellschaftlicher Nachteil durch die Einführung der pauschalen Beihilfe bisher nicht gemessen worden.
Welche Gesundheitsfragen müssen Beamte für die PKV beantworten?
Unter anderem fragen Versicherer nach Erkrankungen der vergangenen drei Jahre, nach Aufenthalten im Krankenhaus, ob Psychotherapie in Anspruch genommen wurde, andere körperliche Einschränkungen bestehen und nach dem Zustand der Zähne.
Wie viel Beihilfe gibt es?
Ein Beamter ohne Kinder bekommt in der Regel 50% Beihilfe zu den Versicherungskosten. Wer zwei Kinder hat, in Elternzeit ist oder wessen Ehepartner weniger als 20.000 Euro jährlich verdient, bekommt 70 Prozent Beihilfe. 80 Prozent Beihilfe bekommen Kinder von Beamten.
Author: Anthony Ortiz
Last Updated: 1704220442
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